Zeitschrift der Deutschen
Geologischen Gesellschaft.
Ed. Berlin 1919.
Zur Gliederung des Oberen Muschelkalks in
Lothringen
Von Herrn K. Boden in München
[...]
Solche Quellen werden für den südlichen Teil von Reichental (Richeval). für
Deutschenhag (Haie les Allemands), Carpe, Les Salieres, und für den
nordöstlichen Teil von Fremonville verwertet. Diese Quellaustritte liegen
unterhalb der zwischen Tankonville und Reichental ausgebreiteten Pliocänterrasse.
In der Umgebung der letzteren finden sich noch weitere, meist in den breiten
Tälern gelegene Quellen, die ebenfalls über den Nieren- und Knollenkalkschichten
austreten und ihr Wasser mehr oder weniger unmittelbar aus der Terrasse beziehen.
Demselben Quellhorizont des Oberen Muschelkalkes gehört auch der
außerordentlichen Schwankungen unterworfene Quellaustritt in der breiten
Talmulde südöstlich von Folkringen an und die kleinere für die Versorgung von
Gogney verwandte Quelle im Westen dieses Ortes. - Dieselben geologischen
Verhältnisse bedingen auch die stellenweise sehr reichlichen Wasseraustritte an
der rechten Talseite des Erbiset-Baches zwischen Igney und Repaix. sowie die
beiden 1 1/2 km südwestlich von Folkringen gelegenen. (Prâle und Pré de la
Cloche-Brunnen.)
Weiter westlich tritt im Nordosten vom Schlosse St. Marie rechts der von Blâmont
nach Autrepierre führenden Straße an der Basis der Semipartittis-Schichten eine
Quelle aus, die mit zur Versorgung von Blâmont verwandt wird. (Das Wasser für
St. Marie liefert eine 1 km nördlich des Schlosses in der Dolomitischen Region
liegende Quelle. Diese verdankt offenbar ihre Entstehung einer Verwerfungsspalte.
die westlich des Schlosses beobachtet wurde und die mit der von L. v. Werveke
beschriebenen Verwerfung von Autrepierre parallel läuft. [Mitt.
d. Philom. Gesellsch. in Elsaß-Lothringen. Bd. V. Heft 3. 23. Jahrgang 1915, S.
299]).
Die südöstlich von Repaix gelegene starke Quelle, die ebenfalls für einen Teil
von Blâmont Trink- und Nutzwasser liefert, findet sich auch in der Grenzzone der
Nieren- und Knollenkalkschichten au den Semipartitus-Schichten, etwa im tiefsten
Teil einer südwestlich einfallenden Mulde, die von den Schichten zwischen Gogney
und Repaix gebildet wird. Diese Mulde schneidet im Erbiset-Bache eine Verwerfung
ab, die ebensowohl mit in Zusammenhang zu dem im Verhältnis zu den anderen
Quellen sehr reichlichem Wasseraustritt gebracht werden kann. |