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Août 1914 - Récit allemand fantaisiste
  Texte en langue allemande
 


S'il est malaisé de trouver de l'information sur la trouble période des premiers jours du mois d'août 1914, on constate souvent des récits très approximatifs de témoins français ; mais cela n'est rien à côté des récits allemands totalement fantaisistes dont voici un exemple.
A en croire ce texte, une patrouille cycliste de quatre hommes, venue de Réchicourt, serait entrée dans Blâmont, se serait heurtée à des barricades et des jets de pierre, détruisant... un vélo !
Le commandant de la patrouille aurait menacé le maire de faire massacrer toute la ville par un régiment proche, puis aurait obtenu de lui un vélo neuf, et exigé qu'il fasse déposer les armes de tous les habitants sur «  le pont de la gare ». Après que le tambour ait parcouru les rues pour cette annonce, les habitants seraient venus déposer quelques vieilles armes, dont un Browning, chargées sur une charrette par les Allemands, qui se seraient empressés de retourner à leur cantonnement... où le capitaine les aurait félicités en ajoutant «  La bicyclette et le Browning sont votre récompense ! »

Bien curieux roman, totalement incohérent, présenté comme témoignage historique...


Unsere Bayern anno 14
Lena Christ
Geschichten aus Deutschlands kämpfen 1914
Ed. Munich, 1914


Die Radlerpatrouille

Das Regiment kam von Rixingen her gegen die Grenze.
Die Bataillone hatten ihre Befehle.
Ungeduldig ersehnte die Mannschaft den Augenblick, da es heißen sollte: „Auf - hinüber !“
Die erste Kompagnie lag als Spitze in einem Gehölz und harrte auf die Rückkehr der Radfahrer-Patrouille, die Befehl hatte, die nächsten Orte nach Feinden auszukundschaften.
Es waren dies vier Mann, die sich freiwillig dazu gemeldet hatten.
In sausender Fahrt stürmten sie dahin, durch ein paar Bauernnester, in denen sich nichts rührte, über einen Steg, durch ein Wäldchen und eine Höhe hinauf.
„Buam, bis jetz ham mir Glück ghabt!" sagte der Führer, ein Unteroffizier; „aber i möcht no weiter! Seids dabei?" „Alleweil scho !" heißt die Antwort.
Und weiter geht's.
Da vorn liegt ein großer Ort.
Einsam und verlassen ist der Bahnhof und der Schienenstrang.
Eine Kaserne liegt verödet
„Jst's dir da stad !" sagt einer der Radfahrer.
„Ja - ganz unheimli! - Grad als wie ausgstorbn schaugts her!" meint der zweite.
„Vielleicht san die Herrn Franzosen alle auszogn?" sagt der dritte. „J glaub kaum, daß die no vierteljährige Kündigung einhaltn, wenn de Deutschen kemman!"
Der Unteroffizier aber ruft: „Aufgehts, Buam! Fahrn ma durch mit Schwung!"
Wie der Blitz geht's dahin; eine Wegtafel zeigt an, daß der tote Ort Blamont ist.
Schon sind sie bei der Brücke, die über den Fluß führt.
Da - krach - ein Schuß vom Bahnhof her!
Krach - krach - eine Salve!
Die Kugeln surren wie Maikäfer um die Ohren der vier.
„Auweh zwick! - Jetz hats was! - Was is's, Buam? - Weiterfahrn? - Umkehrn? - Habts a Schneid?" Der Anführer ruft's.
„Fahr zua!" erwidern die andern.
Rrrr... hinein geht's in den Ort.
Da - alle Straßen verbarrikadiert.
Schüsse krachen da und dort - Steine fliegen gegen die Radfahrer.
Plötzlich ein Fluch. Der Führer fällt vom Rad, - das Blut rieselt aus einer Kopfwunde.
Die andern helfen ihm auf.
„Es is nix, Buam! Js net gfährli! Bloß a Stoa!"
Ein paar Neugierige kommen aus den Häusern.
„Himmelsakra! Mei Radl is hi! Kruzidürkn! Bande, verfluachte!"
Er plärrt den nächstbesten an: „Schaug net so blöd, damischer Kerl! - Da - mei guats Radl! - Ihr sale Koschong! Aber warts nur! - Zum Burgermoasta! - Glei! - Auf der Stell! - Alleemarsch, sag i! - wite! wite! - Vorwärts marsch! - Schee le Burgamäter! - Nur awanti!"
Wütend wirft er das zerbrochene Rad hin und her, die andern drei entsichern ihre Gewehre und machen drohende Gebärden.
Und der Unteroffizier schimpft weiter: „Warts nur, ihr Lumpenbagasch! - Die les Allemang bal kemman, - na seids hi, - tut perdü - tutto kaputto - alle werds aufghängt!"
Er macht die Bewegung des Strangulierens.
„Tut la Band massakree! Alle werds daschossn!"
Zitternd steht der Tropf vor dem wütenden Führer.
„Grâce, messieurs ! Grâce" kommt's bebend von den Lippen des Franzosen, „Tout de suite ! venez avec moi, venez, monsieur!"
Diensteifrig führt er den Unteroffizier zum Bürgermeister und flüstert diesem zu, daß die Deutschen da seien, - ein ganzes Regiment stehe anscheinend vor dem Ort, - und sie wollten alles umbringen, weil man auf die Patrouille geschossen habe.
Der Unteroffizier aber klopft energisch an, tritt in die Amtsstube des Bürgermeisters und sagt: „Grüaß Good, Herr Burgamäter! J hab a Protestazion! - De sal Koschong ham auf uns gschossen, ham ma den größten Piärr auf mein Globus auffegschmissn, - ham ma mei Dresina ganz perdü gmacht, - also - Mosje Burgamäter, - i verlang wit wit a neus Radl! - Verstanden! - A neus Velozipee! - Und zwar sofort! - Allong! - Mei Regiment massakriert enk alle mitanand, bal i net sofort a neus Radl kriag!"
Nun kommt auch über den Bürgermeister die Angst.
,,Grâce, monsieur! Ce n'est pas ma faute! - Aberr ich will faire tout ce que je peux! - Gommen Sie mit mich!"
Er führt den wild dreinschauenden Bayern hinaus in den Hof, wo im Schuppen ein tadelloses neues Rad steht.
Der Führer sagt: „Bong," und pfeift seinen Leuten, die vor dem Haus schußbereit stehen.
Einer kommt, nimmt das Rad in Empfang und geht damit beiseite.
Der Unteroffizier ist aber noch nicht zufrieden. Cr ver- langt mit größtem Nachdruck, daß augenblicklich überall ausgetrommelt werde: alle vorhandenen Waffen sind sofort an der Brücke beim Bahnhof niederzulegen.
„Allong!" ruft er; „tu lee Züsil, tu lee Pistol müaßn wite wite sür le Pont - auf dera Brucken beim Bahn hof - pre la Station donnee a nu abgeliefert wern! Aber sofort! Die allemang Armee bal kimmt, - na is Blamont perdü!"
Seine Stimme wird immer lauter, - immer drohender.
Der Bürgermeister beginnt zu schwitzen. Er bittet den ängstlich dabeistehenden Bürger, dasTrommeln doch gütigst zu übernehmen; er erwerbe sich damit ein großes Verdienst um Blamont.
Zitternd gehorcht der Franzose.
Bald klappert die Trommel, und der Bürger ruft flehend durch die Gassen: „Bürger! Im Namen der Stadt! Die Deutschen stehen vor der Tür - sie werden uns alle vernichten, wenn wir feindselig sind! Der Bürgermeister befiehlt, daß alle Waffen abgeliefert werden! An der Brücke beim Bahnhof! Seid besonnen!"
Der Führer aber geht inzwischen wieder mit dem Bürgermeister ins Haus, verlangt mit großem Nachdruck alle Papiere über die Mobilmachung, sowie einen Wagen samt Pferden zum Fortschaffen der Waffen.
Dabei droht er in einem fort mit der Vernichtung des Ortes.
Und er erhält alles.
Nun werden die Räder geschoben, das Fuhrwerk an die Brücke gebracht und aufgeladen.
Herrgott! Gar manchem war wohl hier das Herz in die Hosen gefallen!
Da standen so ein paar hundert Aerle, jeder einen Schießprügel - einen Säbel - eine Pistole oder einen Browning in der Hand.
Aber die Unsern fielen nicht in Fraisen.
„Lee sarm sür le wuatür!" donnerte der Führer. „Tu lee Füsil - tu lee Pistol - tu lee Sabulum für le wuatür!"
Und seine Kameraden stehen finster dabei und halten drohend ihre Gewehre bereit.
„D' allemang Armee werd glei kemma!" sagt drohend der Tapfere; „tute Will san perdü, wo die Mesjös net pariern!"
Die letzte Waffe ist aufgeladen, jeder von den Vieren hat etliche Pistolen im Gurt, einen Revolver im Sack.
Jetzt wird der Herr Unteroffizier etwas milder: „Bong,, Mesjös!" sagt er zu der verschüchterten Gesellschaft; „jetz könnts scho geh! - Allong a la mäsong! - Aber - wohlverstanden! - Wer jetz noch mit einer Füsil atrapiert werd - atrapee awek Füsil - der werd a morte strangulee!"
Dabei macht er wieder drohend die Bewegung des Aufhängens.
„Allee marsch! - Auf gehts, Buam! - Hurra! - Hurra! - Hurra!"
Alle vier plärren Hurra; die Bande aber läuft aufkreischend davon.
Da wirft einer sein Rad auf den Wagen, schwingt sich, auf eins der Rösser und fährt an.
Der Unteroffizier voraus, einer neben dem Wagen und einer hinterdrein.
In wilder Fahrt geht's zurück.
Unbehelligt kommen sie gegen Abend bei der Kompagnie an.
Aber mit der Kraft ist's jetzt vorbei, - sie fallen um, wie die Fliegen, und der Führer muß sitzend Rapport machen.
Alles jubelt - der Hauptmann lacht.
„Brav, mein Sohn!" sagt er und drückt ihm die Hand, „Das Rad und dieser Browning soll dein sein zur Belohnung. - Kameraden! Ehre unsern braven Leuten! Wir werden siegen mit ihnen!"

Rédaction : Thierry Meurant

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